Deshalb war ich gleich hellhörig, als die Konsumgöttinnen zum "Jamie Oliver Homecooker Test" aufriefen.
In einer Familie mit fünf Personen bin ich für jede Hilfe dankbar. Gerade auch, was das Kochen anbelangt. Ich bin leider eine Niete, was schnibbeln betrifft. Soll heißen, natürlich kann ich schneiden, aber es dauert bei mir ewig. Besonders, wenn ich verschiedene Dinge zu schneiden habe.
Auch meide ich (natürlich?) Gerichte, die ständige Aufmerksamkeit wie Dauerrühren brauchen.
Und deshalb klang der Jamie Oliver Homecooker soooo verführerisch für mich. Und ich habe mich soooo gefreut als ich tatsächlich für den Test ausgesucht wurde.
Hier aber mal ein Bild des Ganzen und ein paar relevante Eckdaten:
Im Lieferumfang enthalten sind:
- Aufheizsockel mit Heizplatte, Spindel, Bedienfeld und Display
- Topf mit abnehmbarem Rührarm
- Nudeleinsatz
- Dampfkorb
- Dampfschale
- Dampfventil
- Glasdeckel
Sowie der Schneidturm mit:
- Motoreinheit mit Drehschalter (2 Geschwindigkeitsstufen)
- Julienne-Scheibe
- Grobe Schneidescheibe
- Feine Schneidescheibe
- Feine Raspelscheibe
- Grobe Raspekscheibe
- Deckel mit Einfüllöffnung
- Stopfer
Was das Besondere am Homecooker ist?
Man kann die Temperaturen einstellen, wie man sie gerade gebrauchen kann, zwischen 40 und 250°C variabel. Diese verschiedenen Temperaturen haben auch ihren Nutzen:
- Auftauen: 40°C
- Warmhalten: 70°C
- Garziehen: 90°C
- Kochen: 110°C
- Dämpfen: 130°C
- Braten: 175°C
- Turbo: 250°C
Die Zeitschaltuhr kann 99 Minuten aufwärts zählen - zB, wenn man etwas scharf anbrät und danach weiter verarbeitet, so dass man sieht, wie lange das Gericht schon angebraten wird. Sie kann aber auch 99 Minuten abwärts zählen - wenn man beispielsweise die Nudeln in den Topf wirft und diese 10 Minuten kochen müssen. Bei letzterem ertönt nach der eingegebenen Zeit der Signalton, der sehr gut durch das ganze Haus zu hören ist ohne dabei störend oder gar ohrenbetäubend laut zu sein.
An für sich also eine wirklich nette Sache, besonders das automatische umrühren hat mich sehr interessiert und wurde schon mehrfach ausprobiert. Bislang hat noch nichts angesetzt, und es ist für mich mit drei Kindern doch sehr sehr sehr nett, nicht immer daneben stehen zu müssen. In der Zwischenzeit kann ich mich um andere Dinge kümmern, während das Essen in der Küche steht und zubereitet wird und auch ständig umgerührt wird.
Auch macht mir der Schneidturm viel Spaß, auch wenn ich beim Klingen wechseln schon eindeutig spüren durfte, wie scharf die Klingen tatsächlich sind. Meinen Daumen hats nicht gefreut. ;)
Aber im Gegensatz zu der Moulinex, die nach einer kurzen Weile schon immer wieder gezickt hat (lahmgelegt bei faserigen Zutaten wie Lauch oder Matsche bei feuchterem Gemüse wie Zwiebeln zB), habe ich bislang recht viel Spaß mit dem Schneidturm. Mehr dazu aber in einem gesonderten Post.
Eine kleine Pro/Contra Liste konnte ich mittlerweile auch erstellen. Möglich, dass mit der Zeit noch etwas hinzukommt oder vielleicht sogar weggestrichen wird. (Manchmal stellt man sich anfänglich ja etwas blöde an ;) ).
Pros:
- Selbständiges umrühren - toll! Bislang hatte ich hierbei nichts zu meckern.
- Integrierte Zeitschaltuhr - klasse!
- Signalton - in ausreichender Lautstärke.
- einfach zusammen zu bauen / auseinander zu nehmen / zu reinigen.
- Besonders toll finde ich die verschiedenen Temperaturen, auch in Fahrenheit einstellbar.
- Das Auftauen von Lebensmitteln im Topf ist um Weiten schonender als zB in der Mikrowelle.
- Das Ganze ist auch für eine größere Familie wie uns (5 Personen) geeignet - hier hatte ich anfänglich etwas Sorge, dass die Topfgröße nicht ausreichend sein könnte. Hat sich aber als falsch erwiesen, bislang wurden wir allesamt satt. ;)
- Die Kabelaufwicklung gefällt mir, so liegt kein Kabel unnötig herum wenn man den Homecooker mal nicht braucht oder auch mal wohin mitnehmen möchte.
- Dampfschale, Nudeleinsatz und Dampfkorb können gleichzeitig verwendet werden, wenn mal größere Gerichte anstehen.
- Die Warmhaltefunktion gefällt mir natürlich auch sehr gut. Gerade, wenn Speisen nach dem kochen aber vor dem servieren noch kurz durchziehen sollen oder generell, man das Essen genießen möchte und sich Zeit nimmt.
- Es passen auch große Stücke in den Schneidturm, nur besonders große müssen zerteilt werden bevor sie eingefüllt werden.
- Der Nudeleinsatz ist klasse, so muss man keine Nudeln mehr abgießen sondern kann sie gleich mitsamt dem Einsatz herausholen und abtropfen lassen.
- Der Einschaltknopf auf der Hinterseite - zum reindrücken - gefällt mir nicht so gut / halte ich nicht für so wirklich praktisch.
- Der Schneidturm "hoppelt" manchmal etwas, hat auch etwas Mühe mit hartem Gemüse wie Karotten, Sellerie.
- Leider auch ist doch ein recht großer Spalt zwischem dem Deckel und dem Scheibenhalter, so bleiben darin doch noch recht große Reststücke übrig. Ich verstehe zwar, dass ein gewisser Spalt sein muss, sonst läuft man Gefahr, das Plastik des Stopfers mitzuhobeln, aber optimal finde ich das Ganze so auch nicht.
- Die Griffe des Topfes sind ein wenig klein - man kann die Finger nicht einhaken um den Topf zu tragen. Warum das so designed wurde, verstehe ich ehrlichgesagt nicht.
- Mein Mann findet den Topf nicht optimal zu reinigen. Zu viele Kanten, die Schrauben im Deckel nerven ihn sowie die Aussparung für den Rührerarm.
- Man braucht natürlich schon zwei Steckdosen - oder einen Mehrfachstecker -, wenn man beide Geräte gleichzeitig verwenden möchte.
- Das beiliegende Kochbuch fand ich ein wenig mau. Es wirkt eigentlich ganz gut, hat eine schöne dicke - aber das ist eine Mogelpackung, da nur die Hälfte auf Deutsch ist, die andere Hälfte auf Französisch, mit den selben Rezepten.
- Ich habe mich blöd gesucht nach genaueren Anleitungen wie zB: wie taue ich etwas im Topf auf? Wie viel Wasser gehört in den Topf, wenn man den Nudeleinsatz mit hineingibt, und wie viel gramm Nudeln passen hinein? Welche Schneidscheibe für welches Gemüse? Das alles musste ich doch selbst herausfinden bzw. versuche es noch immer herauszufinden um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen. Einfach kleine Richttabellen wie bei meinem Dampfdrucktopf, denn sowas ist sehr hilfreich, und man kommt läuft nicht so einfach Gefahr, alles zu versauen weil man praktisch nichts weiß und alles selbst herausfinden muss.
- Auch keine Ahnung ob es nicht einfach eigene Blödheit ist, aber mir läuft das Wasser beim Nudelkochen immer über, bzw. in die Aussparung für den Rührarm. Durch das Loch im Topf nach unten, so dass ich am Ende immer angebranntes Nudelsalzwasser auf der Heizplatte habe. Dieses lässt sich zwar leicht entfernen, aber siehe ein Punkt weiter oben, ich habe einfach keine Ahnung, ob ich zu viel Wasser drin habe / zu viel Nudeln oder woran es sonst hakt. Vielleicht ist es auch normal?
Und ich möchte nun auch nicht, dass es ein falsches Bild abgibt: bislang habe ich sehr viel Spaß mit dem Homecooker, ich bin nach wie vor sehr neugierig darauf und wage mich auch an aufwändigere Rezepte heran, da er in jedem Fall eine Arbeitserleichterung darstellt. Nur muss man die Feinheiten eben, wie es doch immer ist, erst noch aus dem anfänglich groben Stein schlagen.
Die Tage folgt eine kleine Auflistung an Rezepten, die ich mit dem Homecooker ausprobiert habe, die einzelnen Schritte bebildert. Ihr dürft gespannt sein. :)
Wäre der Homecooker etwas für euch? Oder kocht ihr lieber "altmodisch", ohne jegliche Hilfen? Habt ihr vielleicht auch ein tolles Küchengerät, auf das ihr nie mehr verzichten wolltet?
Ich habe einen Thermomix,jetzt seit sieben Jahren, das ist ein großartiges Gerät und ich brauche keine anderen mehr!
AntwortenLöschenUnter gar keinen Umständen würde ich den wieder hergeben!
LG Doris
Also mir gefällt es sehr gut :> Klasse Bericht!
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