Guten Abend!
Das hier bin ich, und ich habe heute was abgefahrenes zu erzählen:
Vor etwa zwei Monaten bekam ich eine eMail, und ich musste erst dreimal lesen ehe ich kapiert habe, was dort steht. Eine Redakteurin der Laura ist auf meinen Blog aufmerksam geworden, und da sie eine Reportage zum Thema "Selbermachen" plante, fragte sie mich, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen. Und zwar hatte sie mitbekommen dass ich meine Brötchen und Brote selbst backe und meinte, ich würde sehr gut in diese Reportage passen. Dazu würde sie mich interviewen, und mein Foto würde auch abgedruckt.
Es war so verrückt dass ich es gleich wieder lustig fand und zugesagt habe. Hallo, meine 15 Minuten Fame! ;)
Es war ziemlich aufregend, und ich bin verwundert, dass sie aus meinem Gestammel tatsächlich was brauchbares rausbekommen hat, denn ich war schon sehr aufgeregt, und der Großteil meiner Sätze fing mit "Äh" an, ging mit "ähm" weiter und hörte mit "äh.. ja." auf, gnihi :)
Meine Freundin, die Fotografin
Michelle Kathrin Weber, begleitete mich einen Nachmittag und fotografierte mich beim backen von A-Z. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass irgendetwas böse schief gehen würde - der Teig würde nicht gehen oder zusammenfallen, das Brot zu knusprig oder unschön. Aber es klappte alles wie am Schnürchen. So sollte es immer sein ;)
Dann hieß es nur noch, warten. Eine Freundin entdeckte mich gestern zuerst in der Zeitschrift. Ich war so aufgeregt, dass ich um halb neun abends in den Nachbarort gefahren bin um mir die Laura zu kaufen :D
Und hier ist er, der Artikel!
via Laura Nr. 30 vom 20. Juli 2011, Artikel "Wir haben wieder Lust aufs Selbermachen". Im Handel, 1 €.
Warum ich selbst backe, ist ganz einfach: Ich weiß was drin ist, es hält länger frisch und ist saftig, ich kann nach Gusto die Zutaten aussuchen, und vor allem: es kommt mich billiger. Natürlich muss ich gewisse Zutaten kaufen, aber ein Brot beim Bäcker kommt mich an die 2,50 - 3 € (je nachdem wie viel Vollkornanteil). Zudem ist es furchtbar schwer, überhaupt noch Bäcker zu finden, die ihre Backwaren
nicht in der Fabrik herstellen lassen - und sie lediglich noch in ihrer Filiale aufbacken. Klar kann ich auch ein Brot für 1,60 € bei Aldi kaufen, aber geschmacklich ist es kein Vergleich! Außerdem hält sich das Gerücht (?) um eingebackene asiatische Frauenhaare zur Aromaentfaltung ja wirklich hartnäckig, und das finde ich schon auch echt eklig :D
Last but not least finde ich es auch für die Kinder toll. Sie sehen, man kann selbst zubereiten ohne größeren Aufwand - und das Brotrezept (siehe unten) ist supereinfach! Zwei Minuten zum Zutaten zusammenmischen, zwei Minuten zum Teig kneten und 60 Minuten zum backen. Perfekt!
Vor einigen Jahren gab es einen Tag der offenen Tür bei einem heimischen und zertifizierten Bio-Vollkornbäcker mit eigener Mühle (und dort kosten Brote locker 3,50 - 5 €, sind aber auch wahnsinnig lecker und in jedem Fall auch wahnsinnig gesund!). Meine Großen waren mit mir dort und haben sich alles angesehen, durften auch jede Menge backen. Es hat ihnen so viel Spaß gemacht, und sie durften jede Menge Brötchen nach Belieben backen und verzieren. Das blieb ihnen im Gedächtnis und sie schwärmen noch heute davon und fragen, wann sie dort wieder hin dürfen. :)
Der Tag an dem ich das Shooting hatte, war zwar in meiner eigenen Küche, aber trotz allem hat es superviel Spaß gemacht, daher wollte ich euch die Bilder nicht vorenthalten:
1. Mehl malen (Dinkel)
2. Backform ausfetten (und ja, ich nutze zum kneten einen Handschuh weil ich klebrigen Teig zwischen den Fingern und unter den Nägeln nicht sonderlich mag :) )
3. Hefe, Wasser und Essig hinzugeben.
4. Die gefettete Backform mit Haferflocken ausstreuen.
5. Die weiteren Zutaten für den Teig aussuchen (zB Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haferflocken).
6. Nach Belieben bestreuen (hier: Mohn, Sesam, verschiedene Körner).
7. Duftenden, saftigen und knusprigen Brotlaib aus dem Ofen holen, mhm!
8. Wieder Mehl mahlen.
9. Schön durchkneten.
10. Gehen lassen, zu Brötchen formen, anritzen, mit Milch + Ei bepinseln und nach Belieben bestreuen.
11. Leckeres Brot aufschneiden :D
12 + 13: Das Bild, das in der Laura abgedruckt wurde und ja.. etwas unbeholfen die Brötchen präsentieren. *g*
Das Brötchenrezept habe ich in der Vergangenheit schonmal gepostet, traut euch ruhig ran, es ist wirklich einfach nachzubacken!
Brote habe ich schon viele verschiedene zu backen probiert, aber ich bin auf ein erstklassiges Rezept für Körnerbrot gestoßen, das alle anderen in den Schatten stellt. Vor allem: der Teig muss nicht gehen, er ist in 2, 3 Minuten zusammengerührt, perfekt!
Auf dem Blog meiner Freundin
Sindy habe ich das Rezept entdeckt, geteilt wurde es von
Laura (und original kommt es von Alfred Biolek).
Diesmal keine Rezeptkarte, da das Rezept nicht von mir stammt. Aber probiert es trotzdem aus!
Körnerbrot
1 Kastenform, ca. 1,5 Liter Volumen
600 g Dinkelmehl
200 g Buchweizen, gemahlen (natürlich kann man variieren wie man möchte)
3/4 l lauwarmesWasser
3 TL Salz (wobei ich meist 1 EL nehme ;) )
4 EL Essig
1 Würfel Hefe (ich nutze lieber Trockenhefe, bei Würfelhefe läuft mir das Brot teils über - ausprobieren!)
1 Tasse Sesam
1 Tasse Sonnenblumenkerne
1 Tasse Leinsamen oder Kürbiskerne
Butter zum ausfetten der Form
Haferflocken zum ausstreuen der gefetteten Form
Salz, Hefe und Essig ins Wasser geben und verrühren, bis es sich aufgelöst hat. Das Mehl (die Mehlsorten) mit der Flüssigkeit zu einem dickflüssigen Brei vermengen. Die gewünschten Körner untermischen, aber etwas übrig lassen so dass man zum Schluss noch ein wenig auf den Teig streuen kann.
Die Kastenform ausfetten und mit Haferflocken ausstreuen. Den Teig hineingeben, die restlichen Kerne darüber verteilen und die gefüllte Form in den kalten (!) Backofen schieben.
Den Ofen auf 220°C Ober- und Unterhitze oder 200°C Umluft stellen und ca. 60 Minuten backen. Nach dem Backen sofort aus der Form lösen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
Guten Appetit!!