#579 Urlaubsreview Südfrankreich

Sonntag, 4. August 2013

Wie immer wenn wir weg waren, gibt es ein Urlaubsreview für euch. Vielleicht inspirieren diese ja den ein oder anderen für einen Urlaub "wo auch immer Familie Autumn bislang war". ;)

Dieses Jahr hat es uns für zwei Wochen ins Ausland verschlagen, nach Theoule-sur-Mer in Südfrankreich, unweit von Cannes.
Diesmal haben wir in keinem Park geurlaubt sondern eine Ferienwohnung in einer Domäne gemietet (was sicherlich ääähnlich ist). Der geneigte Leser hat sicherlich schon die Bilder entdeckt, die ich vor Kurzem dazu gepostet habe.

Los gehts! (Oh, und wer lieber nur Bilder gucken möchte, der scrollt ganz einfach nach unten. ;) )

Über die Domäne
Die Le Domaine de Rochemarine befindet sich in Theoule-sur-Mer, im Stadtteil Miramar. Leider gibt es keine Homepage dieser Domäne, aber dort findet man alles: Apartments, Villen, kleine und große Häuschen, Urlaub für Singles, Paare, Familien und ganze Generationen.
Sie liegt in den Hügeln der provenzialischen Voralpen eingebettet. Wie viele Häuser und Apartments es dort insgesamt gibt, kann ich leider auch nicht sagen sondern nur grob schätzen, ~ 40 - 50, würde ich sagen. Zu der Zeit, in der wir dort waren (Pfingsten), war nicht einmal die Hälfte belegt.
Hat man Urlaub in dieser Domäne gebucht (ich zB über fewo-direkt.de), bekommt man von der Maklerin einen elektronischen Schlüssel für das Tor, den Zugang zur Domäne.
Vorbei am Häuschen des Gardien (einer Art Hausmeister) fährt man zum Parkplatz des angemieteten Häuschens/Apartments. Ich weiß natürlich nicht, wie voll das im Hochsommer ist, nehme aber an, sehr voll. Wir hatten nie Probleme, einen Parkplatz zu bekommen, und die Kinder konnten auch immer super Roller fahren, da kaum Verkehr war.
Ab und zu saßen Leute vor ihren Häusern, wir am Abend auch manchmal, um Seifenblasen durch die Domäne zu schicken oder, wie schon erwähnt, zu rollern.
Da die Domäne sehr hügelig ist, hat meine Große ein paar (nicht schlimme) Narben von diesem Urlaub an den Knien und Ellbogen mit heimgebracht, als ihr Roller doch etwas schneller wurde als erwartet. ;P
Zu diesen rund 40, 50 Häusern (wie gesagt, schwache Schätzleistung meinerseits) gehört ein Gemeinschaftspool, den wir auch an manchen Tagen genutzt haben.

Flora und Fauna
Die Domäne war, wie der Rest Südfrankreichs, wahnsinnig gut gepflegt. Nahezu jeden zweiten Tag sahen wir unterwegs Landschaftsgärtner, die alles in Schuss hielten. Ich weiß nicht, ob es an der Jahreszeit lag, aber es blühte und leuchtete in allen erdenklichen Farben. Die Palmen wehten im Wind, es war alles wunderschön bepflanzt und sehr gut gepflegt. Einfach wunderschön, und das mediterrane Gefühl war allgegenwärtig.

Das Haus
Das Haus das wir angemietet hatten, war im Eigentlichen eine Ferienwohnung. 2 Schlafzimmer, 2 Bäder, 1 Toilette, 1 Wohn- und Esszimmer, 1 Küche und ein großer Balkon.
Über und unter uns wohnten ebenfalls Leute. Unter uns ein Franzose, der sich am ersten Abend gleich beschwerte, dass die Kinder zu laut seien. :-/
Allerdings war es das erste und einzige Mal dass wir von ihm gehört haben. Ich muss auch zugeben,  dass er nicht ganz Unrecht hatte.
Unser Ankunftsszenario war folgendermaßen: kaum in Theoule angekommen, setzte ein wahnsinniger Regen ein, der die nächsten 17 Stunden nicht mehr aufhören sollte. Und mit wahnsinnigem Regen meine ich das auch genau so.
Da wir die Nacht hindurch gefahren waren und morgens um neun angekommen sind, konnten die Kinder den ganzen Tag nicht mehr nach draußen - wir konnten nicht einmal unser ganzes Gepäck an einem Stück in die Wohnung schleppen ohne bis auf die Haut durchnässt zu sein. Dementsprechend spielte sich das Leben an diesem Tag in der Wohnung ab, was sicherlich etwas fatal ist wenn man 12 Stunden im Auto saß, in ungewohnter Umgebung ist, noch nicht (wieder) müde ist und es den ganzen Tag nur regnet. Die Kinder spielten fangen und machten sich mit dem Apartment vertraut, da war es wohl etwas lauter. Aber die kommenden Tage haben wir uns Mühe gegeben, ruhig zu sein. Ist halt schon eine Umstellung wenn man daheim ein Haus hat und die Kinder dort herumspringen können und auf keinen Rücksicht nehmen müssen (Rücksicht auf die Eltern? Ha! ;P).
Aber es war alles in Ordnung, und die wahnsinnig netten schweizerischen Nachbarn obendrüber waren begeistert, wie ruhig unsere Kinder doch sind. Sind sie zwar nicht unbedingt (immer), aber doch, es tat gut, auch ein Lob zu hören, da wir insgeheim befürchtet hatten, der französische Nachbar würde uns noch öfter einen Besuch abstatten..
Besonders erwähnenswert: der spektakuläre Ausblick, den wir vom Balkon (und auch vom Bett aus ;) ) hatten. Wow!
Auch toll: entgegen der in Frankreich allgegenwärtigen Holzläden vor den Fenstern hatten wir auch im Schlafzimmer und dem Wohnzimmer elektrische Rolläden, was grandios war.

Die Räumlichkeiten
Wie schon erwähnt, hatten wir 2 Schlafzimmer, 2 Bäder, 1 Toilette, 1 Wohn- und Esszimmer, 1 Küche und einen großen Balkon. Es ist relativ schwer, Schlafgelegenheiten für mehr als 4 Personen zu finden, daher war unser Apartment mit einem Doppelstockbett und einer ausziehbaren Couch im 2ten Schlafzimmer ein Glücksgriff. Sonst bin ich immer nur über ausziehbare Couchen im Wohnzimmer gestolpert, und das ist für mich persönlich ein No-Go, weil ich so abends keine Ruhe habe, fernzusehen oder zu lesen oder ein Glas Wein auf dem Sofa zu genießen oder oder..
Ich habe auch wirklich nicht viel zu meckern.
Etwas schade fand ich, dass es keine Tageslichtbäder gab, aber meine Güte, das ist für den Urlaub trotz allem absolut OK, immerhin waren sie gut belüftet.
Was ich allerdings nicht verstanden habe, war die Aufteilung: neben der Haustür war rechts die Toilette. Einfach nur die Toilette und ein kleines Waschbecken (soweit okay). Die Kinder hatten ihr eigenes kleines Bad mit Waschbecken und Dusche (ohne Toilette), und zum Schlafzimmer gehörig war unser Bad mit zwei Waschbecken, einer Duschwanne - und einem Bidet.
Was ich nun als "typisch französisch" empfinde, fand ich allerdings auch etwas ungünstig. Warum nicht eine Toilette mit Bidetfunktion, warum nur ein Bidet? So musste man mitten in der Nacht aus dem Schlafzimmer durch den Flur taumeln, um ganz vorne neben der Haustür auf Toilette zu gehen.
Aber gut, dennoch alles OK, ist ja nur für den Urlaub und nicht auf Dauer. Von daher: halb so wild.

Sauberkeit des Apartments
Wir haben uns für nach dem Urlaub dazu entschieden, dass wir die 60 € drauflegen und das Apartment reinigen lassen. Putzen muss ich daheim genug, und neben der täglichen Reinigung (Abwasch, Tische abwischen, Müll rausbringen etc) wollte ich einfach auch meinen Urlaub genießen. Daher fanden wir es okay, 60 € zu bezahlen, damit wir das Apartment nicht auch noch putzen müssen ehe wir abreisen.
Bei unserer Ankunft haben wir die Wohnung supersauber vorgefunden, da gab es wirklich absolut nichts zu meckern. Nirgends lag ein Krümelchen herum, die Bäder waren einwandfrei gereinigt, die Küche ebenso - so fühlt man sich gleich bei der Ankunft megawohl!
Die Mülltrennung haben wir bis zum Schluss nicht verstanden. Es standen zwar überall Container, bzw. waren die versteckt, so dass sie das Bild der Domäne nicht zerstören, aber es gab auch öffentliche Müllplätze. Wir waren anfänglich etwas verunsichert, was die Mülltrennung angeht, aber die existiert ganz einfach nicht.
Da wir den Gardien die ersten Tage nicht erwischt haben, haben wir einen anderen Urlauber gefragt. Dieser erzählte uns einfach nur "You open, you close", also quasi, man sucht sich eine Tonne, egal wo, öffnet sie, schmeißt seinen Müll hinein und schließt sie wieder. So ähnlich haben wir das dann auch getan und ziemlich schnell gemerkt - das tut wirklich jeder dort! Ob das nun so richtig war, weiß ich bis heute nicht, aber nun gut. ;)

Luxus und Ausstattung
Dass ein Ferienhaus / Ferienwohnung, in der ich meinen Urlaub verbringe, eine Spülmaschine braucht, ist für uns fünf Personen ganz selbstverständlich. Unter einer Spülmaschine geht gar nix. Aber speziell in diesem Urlaub habe ich auch den Luxus einer Waschmaschine im Urlaub kennengelernt: es geht nix über frisch gewaschene Strandtücher alle paar Tage! Man muss nicht ganz so viel einpacken da man ja auch waschen kann, und wenn man nach Hause kommt, packt man die frische Wäsche direkt aus dem Koffer zurück in den Schrank. Wie genial ist das denn?! Das ist etwas, das ich in diesem Urlaub sehr zu schätzen gelernt habe und etwas, das ich fortan gerne weiterhin haben möchte, wenn wir verreisen.
Ansonsten hatte speziell unser Apartment alle Annehmlichkeiten, die ich mir gewünscht habe: die Küche war ausreichend ausgestattet, es gab Toaster, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Weingläser, Korkenzieher, Töpfe und Pfannen aller Größen, es gab die "Grundgewürze" wie Salz und Pfeffer, auch Kaffee stand im Schrank, vermutlich von den Vormietern.
Wir hatten eine Kammer mit Putzutensilien wie Staubsauger, Schaufel und Kehrer, Besen, Wischeimer, es gab ausreichend Müllbeutel, sogar Schwämme und Spülmittel waren vorhanden. Allerdings bin ich, gerade was letzteres betrifft, pingelig und nehme lieber eigens mitgebrachte Spülutensilien (oder kaufe mir diese vor Ort).

Fernsehen, Internet & Telefonie
Wir hatten einen Flachbildfernseher im Wohnzimmer stehen, der mittels Receiver und Sat-Schüssel auf dem Dach auch deutsche Kanäle empfing. RTL gab es gleich in dreifacher Ausführung, was sich allerdings nur durch verschiedene Werbungen unterschied (Deutschland, Österreich, Schweiz). Dafür fehlte Pro7 gänzlich. Selbst Kinderkanäle gab es, worüber wir an manchen Tagen dankbar waren. ;)
Ein Telefon gab es keines, Internet (WLAN) ebenfalls nicht. Letzteres fanden wir sehr schade. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob man Internet im Urlaub überhaupt braucht, aber böse drum gewesen wären wir nicht. Stattdessen waren wir mit einem Surfstick online.
Ab und zu fuhren wir auch runter nach Mandelieu, denn dort gab es einen McDonald's (der übrigens ein sooo leckeres Ciabatta hatte, das mit Curry-Senf-Honigsoße, Hähnchen- und Kartoffelreibekuchentalern belegt war - ich möchte das in .de auch!!!), der freies WLAN anbot.
Infolgedessen saßen auch ständig Leute mit ihren Handys und Laptops auf den Tischen darin und surften fröhlich, während sie die obligatorischen McDonald's-Menüs futterten.

Die Strände der Umgebung
Primär waren wir in Theoule-sur-Mer (am Strand La Figueirette wie auch am Port la Galere) und in Cannes an den Stränden. Theoule selbst hat relativ grobkörnigen und Sand, während der in Cannes recht fein und hell ist. Allerdings habe ich gehört, sind viele Strände sowieso eher kiesig als dass sie feinen Sand aufbieten würden.
Schön war es an beiden Stränden. Der Strand in Theoule (La Figueirette) hatte einige große Felsen im Wasser, von denen die Kinder mit Freude immer wieder runtergesprungen sind. Auch am Strand befanden sich einige größere Felsen. Vermutlich hieß unsere Domäne, die direkt in unmittelbarer Nähe war, deshalb Rochemarine - der Felsen im Meer.
Zwei Tage vor unserer Abreise wurden dort allerdings einige Feuerquallen gefangen. Man sagt, dass diese im Sommer gerne dort schwimmen. Autsch.
In Cannes hatten wir deutlich mehr Brandung als in Theoule. Hier schmissen uns so einige Wellen um, zur Freude der Kurzen. ;) Das Wasser war auch deutlich heller (vermutlich durch den helleren Sand darunter).
Was wir allerdings vorher nicht wussten: es gab kaum Muscheln zum sammeln! Darauf hatten wir uns besondes gefreut: am Strand spazieren zu gehen und Muscheln aller Arten, Größen und Farben zu sammeln, und zwar in Hülle und Fülle. So viele sind es letztlich leider nicht geworden. Warum, weiß ich auch nicht. Aber an der Atlantikküste sollen es deutlich mehr sein. Schade!
Trotz allem waren auch die Strände sehr gepflegt. Da wir noch in der Vorsaison im Urlaub waren, diese aber am Tag unserer Abreise aufhörte, sahen wir die ganzen Vorbereitungen, die getrieben wurden um die Strände "Massentouristentauglich" zu machen. So fuhren Tage vorher Bagger über die Strände, verteilten den Sand gleichmäßig, schütteten Wege nochmal sorgfältig auf und planierten die Wege. Bootsstege wurden rundum erneuert, Pontons wurden installiert, alles nochmal aufgehübscht, und vermutlich auch die Preise angeglichen. ;)
Am Strand wurden wir in der Vorsaison nun nicht oft "belästigt", aber dennoch wurde relativ regelmäßig versucht, uns 1 € Sonnenbrillen für 10 € zu verkaufen, Armbänder, geröstete Mandeln uvm. Aber die Leute waren nun nicht aufdringlich, ein "non" genügte, und sie gingen wieder, ohne Schimpfsalven abzufeuern. Im Grunde taten sie mir auch leid, sie versuchen ja auch nur ihr Geld zu verdienen, und die Kinder hätten sich über diese Sonnenbrillen wahnsinnig gefreut, aber dennoch muss man selbst ja auch schauen, wo man bleibt, bzw. wo das Geld bleibt. Und ein Urlaub verschlingt ja gerne einmal zu viel davon.

Einkaufen
Wo wir nun schon beim Thema Geld sind: als Selbstversorger muss man davon schon eine gute Stange von ausgeben. Außerdem ist Südfrankreich wirklich nicht gerade billig. Eigentlich blieb kein Einkauf unsererseits unter 100 €, allerdings haben wir die obligatorische Flasche(n) Wein mitgekauft. ;)
Was mich als Sauerteigbrotbäckerin "gestört" hat, war, dass es kaum gescheites Brot gab, nichtmal gescheiten Toast. Meist gab es Brioche, eine Art gezuckerter Hefeteigtoast. Sehr "labberig", und getoastet megabröselig. Die ersten zwei, drei Tage war es ganz lecker, aber dann hing es uns auch schnell aus den Ohren raus. In Ermangelung an "normalem Brot" haben wir Käse und Wurst dann eben auf diesen Toasts gegessen, das ging, aber ja doch, es gibt leckereres. ;)
In unserem Stadtteil gab es keinen Bäcker, zumindest haben wir keinen gefunden. Wollten wir frische Croissants und Baguettes haben, mussten wir nach Mandelieu, 11 km weiter. Zwar war diese Fahrerei nervig (ähnlich auch, was das einkaufen betraf, denn das Einkaufszentrum befand sich auch in Mandelieu), aber die Fahrt dorthin war fast komplett die Küstenstraße entlang, und der Ausblick auf den Golfe de la Napoule war S-P-E-K-T-A-K-U-L-Ä-R !! Vorbei an riesigen Felswänden, auf der anderen Seite die französische Riviera, auch als Côte d’Azur bekannt - traumhaft!
Trotzdem musste man sich natürlich schon überlegen, was man einkauft, damit man ein paar Tage aushält ohne wieder nach Mandelieu fahren zu müssen. 11 km hin, 11 km zurück, es läppert sich!
Trotz allem hatte das Einkaufszentrum alles, was das Herz begehrt. Vergleichbar mit einem Real, gibt es auch dort nebst Hygieneartikeln, Essen und Trinken auch Kleidung, Spielzeug und Elektroartikel (übrigens hat Frankreich die selben Steckdosen wie wir - zwar mit einem "Nöppel", aber hier haben die meisten unserer Geräte dafür eine Aussparung, so dass es keinerlei Probleme gibt).
Erwähnenswert wäre vielleicht auch, dass Fleisch wie auch Obst und Gemüse sehr teuer sind im Vergleich zu unseren Preisen. Mit ein Grund, warum wir all dies viel weniger gekauft haben als daheim - was dazu führte, dass wir erst einmal Unmengen an Obst und Gemüse gefuttert haben als wir zurück waren.
Und probiert auf jeden Fall (!!!) Rosette-Salami, Le Rustique Vieux Pané Frommage wie natürlich die Baguettes und Croissants! Und ganz klar: Macarons. Die Läden sind voll mit wahnsinnig künstlerischen Backwaren, mhmmm!
Und wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut euch wirklich mal nach Seifen etc um, ihr werdet euren Augen Nasen nicht trauen. Da tun sich Duftwelten auf! :D Hier ein paar kleine Einkaufstipps meinerseits.

Tourismus
Als wir in Theoule und Cannes waren, war es gerade die Zeit der Filmfestspiele von Cannes. Dementsprechend viel war los. Viel High Society und die, die es mal werden wollen / gerne wären, waren unterwegs.
Das eine Wochenende flogen sehr viele Hubschrauber - vermutlich wurden Stars eingeflogen um ihren Lauf über den roten Teppich durch das Blitzlichtgewitter anzutreten.
In Cannes war es relativ voll, dennoch haben wir eigentlich immer einen Parkplatz am Strand bekommen - allerdings klappte das primär vormittags, und man muss bedenken, dass wir in der Vorsaison dort waren.
Als es an einem Tag ein Beachvolleyballturnier gab, bekamen wir einen Vorgeschmack wie es wohl sein muss wenn die Hauptsaison angebrochen ist: die Leute traten sich gegenseitig auf die Füße. Es war dermaßen rappelvoll dass wir den Heimweg angetreten sind und es erst gar nicht weiter versucht haben.
In Theule-sur-Mer an sich war es deutlich ruhiger; ein wenig versteckt liegt dieser süße Ort an der Küste. Vielleicht liegt es daran, dass es dort gemächlicher zuging, aber ich habe verlauten hören, dass es im Sommer auch dort sehr voll wird (woran ich keine Zweifel habe), und von Einheimischen wurde uns gesagt, man solle Juli + August meiden, da es dort unheimlich heiß, stickig und komplett überlaufen ist.
Cannes rührt natürlich auch sehr die Tourismus-Werbetrommel. Gerade auch wegen der Filmfestspiele, gibt es dort jede Menge Dinge zu kaufen die regelrecht nach Cannes, Glamour und GlitzerGlitzerBlingBling schreien. T-Shirts, Taschen, Hotpants, überall stand darauf, dass man zu den Filmfestspielen in Cannes war.
In Cannes haben wir auch eine kleine Tour durch die wirklich süßen Gassen unternommen. Es gibt viele viele Souveniershops, kleine Gassenrestaurants (mit gesalzenen Preisen), und obwohl viele dieser Gassenläden sicherlich nicht größer als 4x7 m waren (plus Platz für je einen Tisch in der Gasse), waren sie super gepflegt. Der Süßigkeitenladen hatte keinen Krümel auf dem Boden liegen, und überall lagen Baumwollhandschuhe, so dass höchste Hygiene garantiert war. Erstaunlich, mit wie viel Liebe zum Detail die Franzosen ihre Läden pflegen, aber doch, staubkornfrei und trotz der geringen Größe deluxe!
Die Preise waren tatsächlich sogar auch moderat, und es gab alles, was das Herz begehrt. Neben den obligatorischen Ansichtskarten gab es diverse Edelsteine und Mineralien und Seifen noch und nöcher. Es war wirklich surreal, aber sogar neben den Baustellen roch es nach Parfum - was vielleicht auch an der Nähe von Grasse liegt, der Welthauptstadt des Parfums (und Handlungsort des gleichnamigen Filmes).
Der Yachthafen von Cannes ließ einem den Atem stocken. Und bevor wir diesen enterten, bekamen wir den wohlgemeinten Tipp, dass wir unsere Taschen bitte gut festhalten sollten, da in Cannes die Taschendiebrate wohl nicht gerade gering sei.
Ständig wurde man angequatscht, ob man nicht was kaufen wolle, aber auch schnell in Ruhe gelassen wenn man verneinte.
Eine Yacht stahl der nächsten die Show, Leute liebten es, im Yachthafen auf ebendiesen zu sitzen und zu zeigen was sie haben - aber auch draußen auf dem Meer tummelten sich die Yachten aller Größen. Von der kleinen Scubadiving-Yacht bis zur großen Millionen-Euro-Yacht, sie tanzten alle sanft auf den Wellen und waren ein wahnsinniger Anblick für mich Lieschen Müller, die sicherlich nie im Leben auf einer solchen Yacht landen wird. Aber es war schon toll genug, das Ganze mal live zu sehen. :)

Ausflugsziele
Wenn wir schon beim Thema sind, gibt es natürlich viele verschiedene Ausflugsziele, die man ansteuern kann. Je nach Interesse, gibt es so einiges zu sehen. Allerdings muss von Theoule aus in Richtung einiger der Magen mitspielen: wollte man zB nach Saint-Tropez, müsste man etwa 66 km über die Küstenstraße, und da hat aus Erzählungen schon so mancher Magen rebelliert. ;) Man könnte auch eine andere Route fahren, die aber gleich viel länger ist und an Mautgebühren gebunden ist.
Das Massif de l'Esterel - das Esterelgebirge ist wunderschön anzusehen, aber mit kleinen Kindern vermutlich eher weniger gut geeignet.
Filmfestspiele hin oder her, Cannes muss man einfach gesehen haben!
Der Markt in Mandelieu ist auch nicht zu verachten. Dort habe ich mich mit frischen (getrockneten) Kräutern eingedeckt. :)
In Antibes gibt es das Marineland, das sicherlich sehr eindrucksvoll (aber auch sehr teuer) ist.
Und wer "Das Parfum" gesehen hat oder generell an exklusiveren / edleren Düften interessiert ist, der sollte Grasse besuchen. Grasse ist die Welthauptstadt des Parfums und habt nebst tollen Düften auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Monaco lädt ebenfalls auf einen Besuch ein, genauso wie auch Nizza.


Menschen
Ich wurde vor dem Urlaub "gewarnt", dass es in manchen Gegenden von Südfrankreich regelrecht gemeine Menschen geben solle die einen, sofern man die Sprache nicht fließend spricht, gerne auflaufen lassen. Versuche man es auf englisch, würden sie tun als würden sie einen nicht verstehen.
Dementsprechend verunsichert war ich, muss aber wirklich eine Lanze für die Franzosen brechen, denn so etwas habe ich null miterlebt. Wir haben nur nette Menschen getroffen. Manche guckten etwas grießgrämig, gerade die Einheimischen von Cannes, die vermutlich einfach auch von der Touristenwelle überrollt wurden, aber generell hatte ich keinerlei Probleme, mit einem Mix aus Französisch und Englisch durchzukommen.
Im Gegenteil: als der Postler sah, dass meine Postkarten nach "Allemagne" gehen, nannte er mir den Preis für die Briefmarken in gebrochenem Deutsch, das war sehr süß.

Weitere Kosten der Autoanreise
Wir fuhren mit dem Auto in den Urlaub. Das heißt, wir fuhren durch Deutschland, hinüber in die Schweiz und durch den Gotthardtunnel hindurch, von dort aus nach Italien bis wir nach vielen vielen vielen Stunden in Südfrankreich ankamen.
Natürlich brauchten wir neben unseren Personalausweisen die Reisepässe der Kinder, aber auch für die Schweiz die Vignette, die 33 € kostete.
In Italien fuhren wir von Mautstation zu Mautstation. Manche kürzere Strecken schlugen mit 2,50 € zu Buche, andere nach zwei Stunden mit knapp 30 €. :-O
Generell kein billiges Erlebnis, aber ich muss sagen, das Mautprinzip gefällt mir. Es war ein entspanntes sehr entspanntes Fahren, was aber auch an der generellen Geschwindigkeitsbegrenzung liegt.
Das große Plus mit dem Auto ist einfach, man ist nicht abhängig. Man kann Ausflüge unternehmen wie man lustig ist. Und in einem abgelegeneren Ortsteil wie Miramar, in dem wir wohnten, ist man nicht gebunden - denn Busse und Bahnen habe ich dort vergeblich gesucht. (Nicht dass ich tatsächlich danach geschaut hätte, aber mir fuhren auch keine entgegen, zumindest nicht, dass ich mich daran erinnern würde).

Ich muss wirklich sagen,
dieser Urlaub war für uns das Nonplusultra. Ich sah mich nie als Südfrankreich-Fan an, aber ich habe mich Hals über Kopf verliebt. In die Umgebung, dasLebensgefühl, die netten Menschen (!), in einige Dinge, die es dort zu kaufen gibt (Milchkartons mit Henkel!), in den Käse, die Baguettes, die Croissants, die Landschaft, die Luft und das blaue Mittelmeer.

Meer (!) davon, s'il vous plait!

Und wer es bis hierhin geschafft hat, der darf nun Bilder gucken. ;)

Das Haus von außen (wir wohnten unten):

Nochmal:

Neben dem Gemeinschaftspool (Blick aufs Meer):

Der Pool, Marke Infinity:

Meine Mädels im Pool:

Das Wohn/Esszimmer:

Die Couch:

Der Fernseher:

Die Küche:

Das Kinderzimmer:

Das Kinderzimmer-Bad:

Das Schlafzimmer:

Das Bad zum Schlafzimmer:
 
Aussicht aus dem Bett:

Panoramaaussicht vom Balkon aus:

Aussicht bei Nacht:

Die Domäne:

2 Kommentare:

  1. *seufz* So, jetzt will ich auch wieder Urlaub haben... :)
    Nach Südfrankreich wollte ich auch schon immer mal, allerdings eher so á la Caravan und von A nach B tingeln. Hm. Ende Sept hab ich noch mal die ein oder andere Woche frei. Vielleicht...
    Und was es nicht alles gibt: eine WaMa in der FeWo! Sehr cool. Hat was.
    Ich glaub, ein Urlaub in Frankreich (oder auch in den nordischen Ländern) macht einem erst mal wieder bewusst, wie günstig wir hier Lebensmittel einkaufen können. Die haben da einen ganz anderen Wert. Was ich persönlich eigtl besser finde.
    Auf jeden Fall danke für den tollen Bericht und das Aufräumen des Vorurteils bzgl. dem zeternden Franzosen ;) Das hab ich nämlich auch schon oft gehört. Mit meinem Schulfranzösisch komm ich wohl eher nicht so weit, höhö.

    Liebe Grüße!
    die Pepsa

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    1. ;) Ja, ich hatte ein wenig Bammel muss ich sagen, aber das waren alles ganz nette Menschen - außer eben die in Cannes. Aber das kann ich sogar auch nachvollziehen, nervt bestimmt wenn alles voll mit Touris ist und man kaum durch die Stadt kommt weil alles gesperrt ist wegen der Promis..

      :) LG!

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