#558 Sturm am 20.06.2013

Samstag, 22. Juni 2013

Wie wohl jeder bemerkt hat, hatten wir diese heftige Hitzewelle, die die einen mehr, die anderen weniger gut leiden konnten.
Auf Facebook folge ich Jörg Kachelmann - man kann von ihm halten was man will, aber er weiß einfach, wovon er spricht, und seine Wetterberichte wie auch die -tendenzen haben Hand und Fuß.
Dementsprechend vorgewarnt war ich, dass eine Kaltfront aus Frankreich auf Südwestdeutschland zurauscht. Ich habe auch den Radar beobachtet, aber bei uns sah lange alles harmlos aus - Sonne, blauer Himmel, alles toll.
Gegen Abend wurde es aber immer dunkler, und dann ging es auch relativ schnell. Mein Mann ging eben noch mit dem Hund spazieren, dachte, es würde noch reichen, und schon kam die massive Front auf uns zu, unaufhaltsam. Und das ging so wahnsinnig schnell!


Tja und dann ging es knall auf Fall, und mir rutschte das Herz so richtig in die Hose: auf einmal kam eine Windböe und fegte jede Menge Sand und trockene Erde über die Straße, so dass es eine richtig weißgraue Wand war. Dann kam eine Böe, die uns echt ins Straucheln brachte (ich stand noch in der Tür da ich die obigen Fotos geschossen habe, das erste ist ein Handybild, das zweite habe ich mit der Kamera gemacht, falls ihr euch über die Qualitätsunterschiede wundert. ;) ). Und diese zweite Böe war fatal; eben noch stand ich ein wenig beunruhigt in der Tür und hielt Ausschau nach meinem Mann, da hörte ich plötzlich ein Splittern. Verwirrt drehte ich mich um und sah nur noch einen Baum, der an unserer Straße stand, in Zeitlupe umfallen und rauschend zu Boden gehen.
Ab da war ich ein Nervenbündel, denn plötzlich standen wir mitten im Sturm, die Mülltonnen fielen um, Sachen rauschten über die Straße, und da kam mein Mann auch schnell angerannt, während wir uns im Haus verschanzten.
Meine Tochter hatte das Ganze ein Stockwerk über mir mitbekommen und gesehen, wie der Baum umgekracht war. Sie ist 9 Jahre alt, und das war der pure Horror für sie. Sie hätte nie für möglich gehalten, dass eine Böe so etwas anstellen kann, und in ihrer Fantasie und Angst sah sie wohl schon unser Haus davonfliegen. ;)
Ich muss sagen, mich hat der Baum aber auch extrem erschreckt, zumal draußen wirklich auf einmal die Hölle los war! Der Krach, immer knallte irgendwo etwas, die Türen und Fenster rappelten, so dass ich durchs Haus rannte und überall die Rolläden runterließ. Zum einen, dass uns nichts in die Fenster knallt, zum anderen, dass meine Tochter nicht noch mehr herumfliegen sieht und noch ängstlicher wird.
Ich war wirklich aber auch selbst total durch den Wind, überall rappelte es und der Wind pfiff ganz fies, Bilder fielen von den Wänden (Durchzug!), ich wusste gar nicht wo ich zuerst hinrennen soll, schließlich geht unser Haus über 3 Stockwerke!
Die Dachfenster hat es mir fast aus den Händen gerissen, die Vorhänge flatterten nach draußen, es war wirklich der Teufel los!
Als ich gerade die Kinderzimmerfenster verriegeln wollte, sah ich, wie unser Nachbar in seinem Garten versuchte, alles fest zu machen. Er kam die Terrasse runtergerannt und stand im Garten, wusste nicht, wo er zuerst anfangen soll.
Plötzlich kam Bewegung in seine Gartenmöbel, seine Stühle und der Tisch wurden mit einer Mordsgeschwindigkeit über die Terrasse geschoben (es wurden bei uns Windspitzen bis zu 113 km/h gemessen!), wie in so einem Poltergeistfilm. Ich konnte nur noch schreien dass er aufpassen soll, vermutlich hat er mich bei dem Krach sowieso nicht gehört. Die Stühle rauschten von der Terrasse und knallten voll auf ihn drauf, zum Glück ist ihm aber nichts passiert.
Er kriegte sie zu fassen und stapelte sie, klemmte sie unter den Tisch, der auch schon gefährlich wackelte, der aber offenbar noch am stabilsten stand, und schon der nächste Schreck: sein Trampolin flog quer durch den Garten!
Er hat einen ungefähr 1,70 hohen Zaun, und der Wind packte das Trampolin mit Leichtigkeit über diesen Zaun! :-O
Ich machte schnell die Rolläden runter, zumal es bei uns im Garten auch klapperte und wackelte, und rannte wieder runter, während ich versuchte, meine Kinder zu beruhigen.
Unsere Nachbarn hatten das Trampolin erwischt und wieder zurückbugsiert, dann mit Planken beschwert.
Wir selbst hatten einige Zeit wirklich Angst um  unsere Bäume, die sich gefährlich neigten.
Die massive Kaltfront hat übrigens innerhalb 20 Minuten die Temperatur von 27 auf 16°C fallen lassen, wow.

Alles in allem hatten wir aber Glück. Unser Trampolin hat es erwischt. Es war zwar nicht weggeflogen, aber die Metallstreben, die das Sicherheitsnetz halten, hat es total verbogen. Ziemlich windschief steht unser Trampolin nun da, das noch keine zwei Wochen alt ist. :(

Trotz allem: keiner ist verletzt worden, selbst der Baum am Straßenrand (zwischen Parkplätzen gepflanzt) hat kein Auto erwischt. Es ist nichts größeres weggeflogen - zumindest nichts, was nicht gerettet werden konnte. Es hat eine meiner Tomatenpflanzen erwischt und einige Kirschen vom Baum geweht, aber der Schreck war größer als die Verluste, zum Glück!

Hier ein paar Bilder vom Tag danach:

Hat es bei euch auch so gestürmt oder geregnet? Seid ihr alle mit dem Schrecken davongekommen?

1 Kommentar:

  1. Das hört sich ja schrecklich an! Bei uns war Gott sei dank nichts ( München) gestern wars sogar richtig schön, nur am Donnerstag Abend hat's kurz etwas gestürmt, aber gegen Euren war unserer ein leichtes Lüftchen.
    Liebe Grüße
    Katrin

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