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#637 Löwenzahnhonig mit Lavendel und Rosmarin

Mittwoch, 22. April 2015

Früüühling Kinder, der Frühling ist da! :D
Die Welt ist wieder bunt, die Vögel zwitschern (und k*cken mir aufs Auto..), der Wind wirbelt Blüten und Pollen umher (die auch schön auf meinem Auto kleben bleiben), die Wäsche im Garten wird innerhalb zwei Stunden trockengepustet (was meinem absoluten Verzicht auf den Trockner - seit Anfang Februar übrigens - absolut entgegenkommt), es wird gegrillt, die Gesichter werden zur Sonne gereckt, der Vitamin D - Haushalt wird erfolgreich aufgefüllt, und Spargel und Erdbeeren landen so langsam wieder auf deutschen Tellern. Mann, was ein Satz. :D

Momentan springen mir besonders die Farben grün und gelb ins Auge, in Form von grünen Blättern an Bäumen, aber auch saftiggrünen Wiesen, gespickt mit gelbem Löwenzahn.
Wobei dieser ja auch überall wächst - wir erinnern uns an die Sendung Löwenzahn und deren Intro? Löwenzahn wächst quasi überall. Und dann, mit einem Schnipsen, werden Pusteblumen mit ihren kleinen Schirmchen daraus. Irgendwie magisch, oder?


Aber Löwenzahn ist nicht nur Hamster- und Hasenfutter, seit letztem Jahr weiß ich: er ist auch für für Menschen furchtbar lecker!

Also haben wir uns am Sonntag Mittag auf den Weg gemacht, Fahrräder, Roller und Eimer im Schlepptau. Die Mittagszeit ist wichtig, denn da sind die Blüten so richtig offen. Ab durch die Straßen, über Grünflächen, Feld und Wiese bis hin zum Waldrand und rund um den Baggersee, wo wir eine lange Pause gemacht haben. (Unseren Hund hätten wir wohl besser "Nessie" genannt, denn sobald er Wasser sieht, rennt er mit Anlauf begeistert rein.)
Am Ende unseres Spaziergangs erwartete uns daheim nicht nur ein leckerer Bananenshake, mich erwartete auch einiges an Arbeit. Einige von euch mögen es ja auf Instagram gesehen haben.


Ich habe die Löwenzähne von ihren Stengeln befreit, danach kurz in Wasser getunkt um eventuelles Krabbelvieh (war nur eine Miniraupe und ein kleines Käferchen) rauszulocken und letztlich die Blüten mit ihren Kelchen in eine Schüssel gelegt.
Richtig in Wasser eintauchen oder über dem Wasser abschütteln sollte man sie nicht, sonst wäscht man die guten Pollen alle raus, und das wäre natürlich schade, handelt es sich hier doch auch um das typische und wichtige Aroma. (Ich habs heute mit Schachtelsätzen, nicht?)
Sorgen um Hunde- oder Fuchspipi habe ich mir im Übrigen nicht gemacht. - am Ende ist doch eh alles ausreichend gekocht und abgetötet. ;)

Danach habe ich alles abgewogen - 360 g haben wir gesammelt. Klingt nicht viel, aber Löwenzahnblüten wiegen ja eigentlich nichts. Wir haben einen 10 l Eimer zur Hälfte gefüllt, war also einiges an Ausbeute.
Die Blüten und ihre Kelche habe ich in meinen Thermomix gegeben (normaler Topf geht natürlich auch) und habe 500 ml Wasser dazugegeben. 5 Min, 100°C / Rührstufe (oder eben 5 Minuten kochen und gelegentlich umrühren). Danach habe ich alles eine Schüssel gegeben, eine Bio-Zitrone geachtelt und dazu gegeben sowie je zwei kleine Zweige Rosmarin und Lavendel. Deckel drauf und 24 Stunden ziehen gelassen.
Am nächsten Tag habe ich das "Löwenzahnwasser" gesiebt. Die Blüten, Zitronen und Kräuterstengel habe ich schön ausgedrückt, damit keine Flüssigkeit verlorengeht. Dann habe ich die - in meinem Fall - 560 ml Wasser mit Zucker zu gleichem Anteil sowie etwas Vanillezucker versetzt und aufgekocht. Eine Stunde, Varoma, Stufe 1, ohne Messbecher (aber ggf. dem Garkörbchen als Spritzschutz obendrauf). Für den Topf gilt natürlich auch eine Stunde, aber per Hand rühren. Anfänglich weniger, zum Schluss hin, wenn das Ganze einkocht und sirupartig wird, natürlich mehr. Und wenn man unsicher ist, ob der Honig der ja eigentlich ein Sirup ist, fertig ist, kann man einen Löffel voll auf einen Teller geben. Etwas auseinanderstreichen, damit er schneller abkühlt, denn mit dem abkühlen dickt er noch etwas ein, und dann mit einem Messer durchziehen. So seht ihr, ob er fest genug ist.
Wenn nicht, köchelt ihn noch etwas weiter, aber nicht zu lange, sonst wird der Sirup zu dunkel und schmeckt "malzig".

Wenn er fertig ist, gießt ihn in ausgekochte Gläser, stellt ihn auf den Kopf damit er ein Vakuum zieht - und fertig ist er!

Unser Vakuum hielt nur bis alles abgekühlt war - seither essen wir ständig Honig. ;) Verschenkt haben wir auch schon einige Röhrchen mit Honig, immer eine schöne Geschenkidee.

Im Glas hat der Honig eine dunklere Farbe als im Röhrchen (das ist ja auch kleiner und die Sonne scheint viel direkter dadurch. Handelt sich aber tatsächlich um den selben Honig ;) )


Pro-Tipp: solltet ihr das Ganze nachmachen wollen, macht bitte einen großen Bogen um eventuell gedüngte Wiesen. Dann doch lieber Hunde- und Fuchspipi. ;)

Und nun: ab auf die Wiese! (Aber nur noch, um den Hund zur Nacht entleeren).

#613 Be sure to wear flowers in your hair

Sonntag, 27. April 2014

Diesen Eintrag liest man am besten mit diesem Lied im Hintergrund. ;)
Gestern war mir mal nach Flower Power. Und so bin ich mitsamt meiner Blumenkinder und dem Hund spazieren gegangen.
Zwei Stunden waren wir unterwegs, rund um Feld, Wiese, Wald und See. An letzterem haben wir einen  Zwischenstopp gemacht, sodass unser Hund schwimmen konnte. Es war tolles Wetter, sonnig und warm.
Die Fröschchen und Kröten, die die letzten Wochen die lange Wanderung auf sich genommen haben und sich nun am See versammelt haben, haben uns ein wahres Quakkonzert geliefert.

Wir hatten eine Schüssel mit dabei sowie Handschuhe (Blütenstaub galore!) und haben die restlichen Löwenzahnköpfchen im Umkreis von einem Kilometer abgegrast. Durch den frühen Frühling dieses Jahr sind die meisten Löwenzähne (?? :D) schon zu Pusteblumen gepufft. Eine Woche früher hätte da noch einen deutlichen Unterschied gemacht.
Rund 100 g Löwenzahnköpfchen (mit grünem Kelch) hatten wir, als wir heimkamen. Diese habe ich zweimal vorsichtig abgewaschen (Ungeziefer und groben Dreck weg, aber die wichtigen Blütenpollen so gut es ging belassen) und mit Zitrone, einem Zweig Rosmarin und Wasser eingekocht.


Nach einer gewissen Zeit wurden alles abgesiebt und der Sud mit Zucker aufgekocht. Alles nach diesem Rezept. Was dabei herauskam, war purer Honig (korrekt = Sirup), der sehr angenehm schmeckt, nicht nur auf Brot aber auch in Quark und Joghurt. Und die Kinder finden es großartig, weil sie geholfen haben, Honig herzustellen. :)


Des Weiteren waren wir unterwegs und haben Flieder und Holunder gepflückt. Selber Vorgang wie auch bei den Löwenzahnköpfchen, vorsichtig abspülen um die Blütenpollen möglichst zu erhalten. Den Holundersirup (Rezept) habe ich schon letztes Jahr gemacht, er schmeckt super zu gekühltem Mineralwasser - oder, wie er gerne genutzt wird -, zum Hugo.
Fliedersirup (nach diesem Rezept) habe ich bislang noch keinen gemacht, aber die Farbe hat mich so angelacht. Allerdings ist dieser deutlich zeitintensiver in der Verarbeitung als Holunder.


Während man beim Holunder die ganzen Dolden einlegt (minus der Stängel - bitter!), müssen die Fliederblüten komplett vom grün (Blätter, Stängel) entfernt werden da der Sirup sonst ungenießbar und bitter wird. Hierbei habe ich anderthalb Stunden gezupft.

Letztlich ist bei beiden Sirupen ein ähnliches Prinzip: aufgegossen werden die Blüten mit einer Mischung aus aufgekochtem Zuckerwasser, mit Zitronensäure und in Scheiben geschnittenen Bio-Zitronen. 3-4 Tage bleibt das Ganze dann verschlossen, wird einmal täglich umgerührt, dann kann der Sirup gesiebt und abgefüllt werden.
Fliedersirup wird, ähnlich wie Holunderblütensirup, für nichtalkoholische und alkoholische Getränke verwendet. Und natürlich ist die Farbe super, das zeichnet sich jetzt schon ab, zeige ich euch aber gerne auch nochmal, wenn alles fertig ist. :)


Heute an Tag 1 an dem ich umgerührt habe, stiegen mir tolle Düfte in die Nase! Das kann nur lecker werden :)

Mögt ihr Sirup? Stellt ihr sogar auch selbst welchen her?
Oder habt ihr irgendein Rezept aus der Natur für mich, das ich eurer Meinung nach unbedingt ausprobieren muss? :)

#416 Alle Vögel sind schon da..

Samstag, 9. Juni 2012

Jedes Jahr das gleiche Problem bei uns: ein kleines Rotschwänzchen sucht sich unser Zeitungsrohr zum nisten aus.
Bislang haben wir es noch im Anfangsstadium erwischt, wenn es erst kleine Stöckchen ins Rohr gestopft hat. Wir haben diese dann entfernt und etwas ins Rohr gestopft, so dass das Rotschwänzchen sich einen anderen Nistplatz suchen musste. Das Zeitungsrohr ist denkbar ungünstig; dauernd läuft jemand dran vorbei und will zur Tür rein, jemand stopft eine Zeitung hinein ohne das Nest zu sehen, die Post kommt ins Fach darüber, was auch sehr laut ist, noch dazu wird es doch im Sommer höllisch heiß darin?
Diesmal allerdings habe ich es nicht übers Herz gebracht, da das Vögelchen schon alles ausgekleidet hat, mit Moos, mit Stopfmaterial, so süß.
Sobald man zur Tür herausgeht, fliegt das aufgescheuchte Rotschwänzchen um einen herum. Zwar mit Sicherheitsabstand von etwa 2, 3 Metern, aber es schimpft heftig, dass man seinem Nestchen ja nicht zu nahe kommt soll. ;) Diesen (u.U.) selbstmörderischen Instinkt finde ich total faszinierend; ein Mensch ist x Mal so groß wie das kleine Vögelchen, aber ich bin sicher, es würde sich mit spitzem Schnabel auf einen stürzen, sollte jemand auch nur versuchen, seinem Nachwuchs was zu tun.
Da ich so putzig fand, wie sich das Kleine Mühe gegeben hat und offenbar uuuuunbedingt in meinem Zeitungsrohr nisten möchte, habe ich nun den Postmenschen in riesigen Lettern Bescheid gegeben, dass bitte keiner Zeitungen hineinstopfen soll. Das dürfte auch morgens um fünfe nicht zu übersehen sein. Viel mehr kann ich nun nicht tun.

Ich hab mich vor zwei Abenden auf die Lauer gelegt und in die Haustür gekauert. Es wusste zwar dass ich da bin, aber ich habe es dennoch auch fotografieren können. Zwar nur im Flug da es natürlich sehr hektisch war, aber immerhin! ;) Es hat sich auch immer näher rangetraut. Zuerst auf dem Fahrradlenker, dann auf die Kinderwagenstange, auf die Garage und letztlich dann in sein "Nest":


Ist das nicht süß? Mal sehen ob es tatsächlich hier nistet und brütet, oder ob es ihm nicht doch zu unsicher ist, mit so vielen Kindern und der lauten Post..
(Und für nächstes Jahr MUSS ich mir wirklich einen Nistkasten besorgen!).

#400 Flieg, Schmetterling, flieg!

Donnerstag, 10. Mai 2012

Vorgestern haben wir unsere "Schmettis" freigelassen. Ich hoffe, es geht ihnen gut, wo immer sie jetzt herumflattern.
Ich habe gelesen, dass Distelfalter zum überwintern auswandern, und wie Vögel auch, bis nach Afrika fliegen (sofern sie natürlich fit genug sind). Könnt ihr euch das vorstellen?!
Ich habe auch ein Bild von einem solchen Distelfalter gesehen, der schon ganz zerfetzte Flügel hatte, der muss wohl so einiges erlebt haben.

Machts gut, Schmetterlinge! Es war schön, euch beim entwickeln und schlüpfen zuzusehen! :)


Guten Flug!

#398 Die kleine Raupe Nimmersatt

Sonntag, 6. Mai 2012

Heute war ein richtig turbulenter Tag.
Wir wurden von Arla zum Schmetterlingszüchten ausgesucht und haben uns wahnsinnig darüber gefreut. Ich habe als Jugendliche mal eine Schmetterlingsraupe gefunden und mitgenommen. Daheim in ein Einmachglas gesetzt, dieses mit Blättern ausgelegt und zerlöcherter Frischhaltefolie abgedeckt. Und los ging das beobachten - nach einiger Zeit verpuppte sie sich, und eines Tages, als ich von der Schule heimkam, flog ein Schmetterling im Glas herum, den ich dann natürlich schnell wieder frei ließ.

Eine tolle Erfahrung, super interessant anzusehen, einfach absolut faszinierend und großartig zugleich!

Nun bekamen wir also die Chance, Schmetterlingszüchter zu werden. Ich bewarb mich, und wurde genommen. Freude! (Ihr könnt euch übrigens auch noch bewerben!)

Vor einigen Wochen kam die Post und ich forderte die Raupen in England an. Gespannt, was kommen würde, warteten wir. Und dann kamen unsere fünf Räupchen. So minimini! Gerade mal 1 cm groß, aber fleißig am herumwuseln. Dass sie sich wohl fühlten sah man daran, dass sie alles einsponnen.
Und der Wahnsinn: sie explodierten förmlich, sie verdoppelten alle paar Tage ihre Größe! Zum Schluss waren sie rund 3,5 cm groß, wow! Sie robbten fleißig durch das Gefäß, zogen Fäden, futterten, und letztlich verpuppten sie sich.

Ich war sicher, eine davon sei tot - denn das Ganze ging so schnell; den einen Tag noch raupten sie fröhlich durch den Becher, den anderen hingen vier Stück an der Decke - und eine lag am Boden. Die vier im Deckel waren noch ganz normale Räupchen, die fünfte am Boden sah komisch glitschig und grau aus, als würde sie sich zersetzen - was sie wohl auch irgendwie getan hat.

Dennoch, als ich sie umgesiedelt habe und mittels Sicherheitsnadeln mit ihrem Vlies an dem sie angebracht waren (mittlerweile alle viere verpuppt) an die Decke ihres Schmetterlingshauses gehängt habe, habe ich auch die fünfte vom Boden mit übergesiedelt. Mir war, als hätte ich etwas orangenes durch die Puppe hindurchblitzen sehen..

Und siehe da, heute morgen befanden sich zwei Schmetterlinge im Schmetterlingshaus! Wie aufregend! Meine Kinder waren hin und weg, und ich erst! :D
Besonders schön: die vermeintlich tote Raupe hatte sich offenbar als Erstes verpuppt und ist auch als Erste geschlüpft - ihr gehts gut! Große Freude!
Im Laufe des Vormittags schlüpften auch die anderen zwei. Und zwar immer dermaßen schnell, innerhalb von nicht einmal zwei Minuten, dass wir es jedes Mal verpasst haben.
Bei der fünften war meine letzte Gelegenheit, das Ganze live mitzubekommen, und so postierte ich mich vor dem Schmetterlingshaus.
Ich guckte und guckte alle paar Minuten rein. Irgendwann, nach etwa einer dreiviertel Stunde, musste ich mal auch was anderes tun als nur davor zu sitzen, aber ich guckte weiterhin alle zwei Minuten rüber.

Nichts.

Irgendwann am Nachmittag musste ich meine kleinste Fiebermaus ins Bett bringen, und als ich wiederkam - war die Puppe leer und auch der letzte Schmetterling geschlüpft! Aaaah!
Das arme Ding hatte die Flügel auf eine Seite hängen. Dass die Flügel eingerollt sind wenn sie schlüpfen, ist normal, sie waren ja auf kleinstem Raum gefangen. Die anderen hatten ganz witzige Röllchen in den Flügeln, ehe sie das Blut durchpumpten und das Flügelschlagen anfingen.
Aber diese hatte beide Flügel auf eine Seite. Ich hatte sie auf dem Arm - sie versuchte zu krabbeln, hatte aber Schlagseite durch die Flügel, und es dauerte eine Stunde, ehe die Flügel fester wurden und auch sie anfing, sie zu schlagen. Mit jedem Flügelschlag wurden die Farben kräfter - so kam es mir  zumindest vor.

Wir legten einen Teller mit Obst und Blumen und Blättern ins Schmetterlingshaus und beträufelten alles mit Zuckerwasser, dem Nektar, der ihnen Kraft geben soll.
So konnten wir auch zusehen, wie ein Schmetterling auf einem Stück Banane saß, den Rüssel ausfuhr und sich stärkte.

Ein aufregender Tag und sooooo schön mit anzusehen! Ich freue mich wahnsinnig dass wir die Gelegenheit dazu hatten. Meinen Kindern hat das viel bedeutet, und mir auch. :)

Morgen lassen wir unseren Fünffach-Nachwuchs frei, und wir hoffen natürlich, dass sie viele tolle Abenteuer erleben werden!

Jetzt aber zu dem Wichtigsten: den Bildern!

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